Hey Veganer, leben und leben lassen!

Transkript

Es gibt einige Floskeln und Phrasen, die sofort erkennen lassen, dass sich jemand nicht ernsthaft mit einer Thematik auseinandergesetzt hat und eigentlich geradezu reflexhaft agiert.
Ein Paradebeispiel dafür ist es, von Veganern, die das Töten von Tieren kritisieren, „Leben und Leben lassen“ zu fordern. Leider ist dieser Spruch in diesem Kontext genau so ironisch wie verbreitet denn genau darum geht es Veganern ja: Sie fordern, dass man lebt, ohne Tiere zu töten, dass man also Tiere LEBEN LÄSST.

Natürlich klingt dieser Satz erst mal richtig gut und wünschenswert. Das klingt, als wolle man selbst von anderen unbeschadet leben und sich anderen gegenüber ebenso verhalten. Aber in diesem Kontext wird dieser Satz benutzt um sich gegen Kritik am eigenen Verhalten zu immunisisieren. -also konkret am Töten von Tieren. Als Gegenleistung bietet man quasi indirekt an, dass „Leben lassen“ von Tieren nicht zu kritisieren, was ja nicht wirklich eine Toleranzleistung oder etwas lobenswertes ist und ein ausgesprochen unfaires Geschäft wäre -vor allem natürlich den Tieren gegenüber.

Mit diesem Spruch wird mehr oder weniger unbewusst versucht, sich als tolerant zu positionieren bzw. von Veganern Toleranz zu fordern. Und das ist ja grundsätzlich ein guter Anspruch. Allerdings ist man tatsächlich eben nur tolerant gegenüber Veganern und nicht gegenüber den getöteten Tieren um die es dabei ja geht. Und was man mit dieser Floskel eigentlich für sich fordert, ist daher ironischerweise „leben und TÖTEN lassen“.

Ja, Leben und Leben lassen ist ein wunderbares Motto. Aber wenn man das von anderen fordert, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass er auch für einen selbst gelten muss und auch nicht nur an einer Stelle. Anderfalls macht man es zu einem Rechtfertigungsversuch und zu einer wertlosen Platitüde.

Hey Veganer, ihr seid Salat-Nazis!
Hey Veganer, ihr seid militant!