Hey Veganer, Ihr seid radikal!

Transkript

Oft werden Veganer als „radikal“ bezeichnet. Das auf zweierlei abzielen:
Zum Einen den konsequenten und gänzlichen, also „radikalen“ Verzicht auf sämtliche Tierprodukte -was also auf alle Veganer zutreffen würde
und zum Anderen das überzeugte und engagierte Auftreten wen sie die Hintergründe ihrer Konsumentscheidung erläutern oder etablierte Handlungen als unethisch kritisieren und diese ändern wollen.

Der Begriff ist aber recht vage und viele Menschen könnten ihn vermutlich gar nicht so leicht definieren, denn oft drückt er eher so eine Art negatives Empfinden aus. Man hat da wohl Umschreibungen wie „rücksichtslos“, „gewaltsam“, „militant“ oder „extremistisch“ im Hinterkopf und umgangssprachlich wird das Wort oft so verwendet.
Auch wenn man so etwas damit ausdrücken wollte, ist die Aussage, dass Veganer radikal sind aus einem anderen Grund durchaus zutreffend denn der Begriff stammt vom lateinischen Wort Radix ab, was Wurzel bedeutet.

Radikal bedeutet etwa, dass man versucht, Probleme an der Wurzel anzugreifen und von dort aus möglichst umfassend, vollständig und nachhaltig zu lösen, statt zu versuchen, Auswüchse zu beschneiden oder zu beschönigen. Und es heißt, etwas von Grund auf anders zu machen statt nur Detailänderungen anzustreben.
Und viele Veganer streben grundlegende gesellschaftliche Änderungen an – insbesondere im Umgang mit Tieren, ökologischen Ressourcen und den Auswirkungen, die unser tägliches Konsumverhalten auf die Umwelt hat.
Aber da Menschen wenig so ungern tun, wie sich zu ändern ist das wohl auch ein Grund dafür warum dieser Begriff oft so negativ verwendet wird. Ob etwas, das radikal betrieben wird, gut oder schlecht ist, steckt im Begriff selbst noch nicht drin. Jemandem, der „radikal“ – also GRUNDSÄTZLICH und KATEGORISCH – Gewalt gegenüber Mitmenschen vermeidet, ablehnt und zu verhindern versucht, würden wir das sicher nicht zum Vorwurf machen.
Keine Tiere zu essen ist in der Tat für viele Menschen etwas radikal anderes als die omnivore Ernährung die ihnen beigebracht wurde.
Und sicherlich kann man darüber diskutieren wie man Menschen möglichst nicht überfordert und Abwehrreaktionen vermeiden kann. Das heißt aber nicht, dass radikale Änderungen per se schlecht oder unnötig sind.
Weitermachen wie bisher können wir jedenfalls nicht und halbherzige Lippenbekenntnisse und kosmetische Alibi-Handlungen werden uns auch nicht weiterhelfen denn unsere zahlreichen großen Probleme sind auch nicht nur oberflächlich sondern meist tief verwurzelt.

Hey Veganer, Ich habe mich nicht an die Spitze der Nahrungskette gekämpft, um Gemüse zu essen!
Hey Veganer, Fleisch hat uns intelligent gemacht!