Hey Veganer, Pflanzen sind auch Lebewesen!

Transkript

 Wenn man keine Tierprodukte konsumiert wird man regelmäßig selbstbewusst darauf hingewiesen dass Pflanzen doch auch Lebewesen sind. Oft wohl in dem Glauben den Veganer mit dieser vermeintlichen Neuigkeit völlig zu überrumpeln. Es wirkt schon etwas kurios dass Menschen denen Tierleid eher egal ist, scheinbar eine plötzliche Sorge um das Leid von Pflanzen entwickeln.

Wenn man Kritik mit Gegenkritik beantwortet statt die Kritik selbst zu widerlegen ist das ein logischer Fehlschluss den man „Tu Quoque“ nennt (lat. Auch du!) Wenn man zudem noch impliziert dass es wohl das gleiche ist ein Gänseblümchen zu pflücken oder einer Katze die Beine auszureißen ist das nicht nur sehr zynisch sondern noch ein weiterer Fehlschluss den man „Falsche Äquivalenz“ nennt.

Warum sorgen sich also Veganer angeblich um andere Lebewesen und kritisieren das Töten von Tieren, haben aber weniger Probleme damit Pflanzen zu töten. Nein, das liegt nicht daran dass Pflanzen keine putzigen Knopfaugen haben die sentimental machen oder dass es nicht so schön ist ist sie zu streicheln denn Veganer essen keine Tierprodukte -auch nicht von „hässlichen“ Tieren. Kurze Antwort: Pflanzen sind nicht bewusst leidensfähig und können keine Schmerzen empfinden. Selbstverständlich sind sie auch Lebewesen. Wenn ein Veganer -vielleicht etwas ungenau- von Lebewesen spricht, dann meint er im Allgemeinen „leidensfähige Lebewesen“. Pflanzen besitzen nichts was mit einem zentralen Nervensystem oder einem Hirn vergleichbar wäre.
Es gibt immer mal wieder pseudowissenschaftliche Untersuchungen laut denen Pflanzen angeblich anfangen zu „schreien“ wenn sich ihnen jemand nähert der ihnen mal Blätter abgerissen hat oder wo man zu beweisen meint dass Pflanzen obwohl sie keine Ohrenn haben, es mögen wenn man mit ihnen spricht und gerne klassische Musik hören. Intensive seriöse Forschung hat jedoch keinerlei Hinweise darauf erbracht, dass Pflanzen irgend eine Art bewusste Empfindungen haben. Schmerz existiert um höhere Lebewesen vor Schaden zu bewahren. Da Pflanzen aber nicht flüchten können, macht es evolutiv keinen Sinn dass sie so etwas wie ein Schmerzempfinden entwickeln würden.

Wir haben inzwischen gut verstanden was für so etwas wie Bewusstsein und Schmerzempfinden Voraussetzung ist und ohne so etwas wie ein zentrales Nervensystem und eine Art Gehirn existiert so etwas in der Natur nicht.
Pflanzen sind am ehesten so etwas wie biologische Automaten. Sie reagieren natürlich auch auf ihre Umwelt und kommunizieren teilweise in gewissem Maße auch miteinander aber das tun beispielsweise auch Smartphones und diese würden wir kaum in einem bewussten Sinne leidensfähig nennen.
Selbst wenn es so wäre dass man erwarten könnte, dass Pflanzen irgend eine Art von Bewusstsein haben, sollte man natürlich versuchen so wenig wie möglich Pflanzenleid zu erzeugen ohne das eigene Lebensrecht aufzugeben.
Aus ökologischen Gründen sollte man auch schon heute Pflanzen so wenig wie möglich schädigen und besonders wenige Pflanzen tötet man als Veganer denn um Tierprodukte zu produzieren, muss man ein vielfaches an Pflanzen verfüttern. Je nach Tierart werden bis zu 15 mal soviel Kalorien aus Pflanzen benötigt, wie man nachher in Form von Fleisch erhält. Um meinen Energiebedarf zu decken kann ich also entweder eine gewisse Menge an mutmaßlich leidensfähige Pflanzen töten, oder ein definitiv leidensfähiges Tier, zu dessen Fütterung zuvor ein Vielfaches an Pflanzen getötet werden musste.

Selbst wenn man entgegen jeglicher wissenschaftlicher Erkenntnis nicht nur annimmt, dass Pflanzen und Tiere gleichermaßen Leid und Schmerz empfinden können sondern Tieren die Leidensfähigkeit hypothetisch mal komplett abspricht und annimmt, dass Pflanzen tatsächlich leiden können, habe ich also die Wahl, ob ich das Leid einiger Pflanzen verursache, indem ich sie direkt esse, oder ein vielfaches Pflanzenleid indem ich Fleisch esse. Also selbst wenn Pflanzen leidensfähig währen und Tiere nicht, verursacht man als Veganer weniger Leid. Und wenn wir die fiktive Annahme dass Tiere nicht leiden, weglassen, kommt das Leid des Tieres sogar noch auf das der Pflanzen oben drauf.

Wen das alles nicht davon überzeugt dass es entscheidende Unterschiede zwischen Tieren und Pflanzen gibt, der kann für sich selbst ein kleines Experiment machen: Menschen haben den recht seltsamen Brauch sich zu verschiedenen Anlässen die Geschlechtsorgane von Pflanzen zu überreichen. Verschenkt einfach mal bei der nächsten Gelegenheit statt dessen einen Strauß Schweinepenise und lasst mich wissen wie es gelaufen ist.
Natürlich fordere ich nicht zum Kauf von Tierprodukten auf aber vielleicht hat der nette Fleischer an der Ecke ja ein paar übrig die er noch nicht in die Wurst getan hat.

Hey Veganer, Ihr vermenschlicht Tiere!
Hey Veganer, Der Löwe frisst auch Fleisch!