Hey Veganer, Veganismus ist unnatürlich!

Transkript

Da versuchen doch immer wieder Menschen einem zu erzählen dass Veganismus unnatürlich sei… Ja, das stimmt.

Es ist auch unnatürlich Fleisch zu braten oder als erwachsener Mensch Milch, also die Säuglingsnahrung einer anderen Spezies zu konsumieren oder gar aus dieser Säuglingsnahrung noch weiter verarbeitete Produkte herzustellen.
Veganismus ist eine kulturelle Entscheidung. Genau wie etwa dass Vergewaltigung zu ächten ist oder dass man Kannibalismus ablehnt. Diese Dinge sind auch völlig natürlich aber wir betrachten sie als unethisch. Kein normaler Mensch würde auf die Idee kommen diese Dinge zu befürworten mit der Begründung dass das alles natürlich sei. Geht es um den Veganismus wird „unnatürlich“ aber plötzlich ein vermeintliches Argument. Ja, man kann Veganismus als unnatürlich bezeichnen -wie so ziemlich alles was wir tun- aber das sagt nicht das Geringste darüber aus ob es falsch, schlecht, dumm oder ablehnenswert ist. Diesen häufigen Fehler nennt man naturalistischen Fehlschluss. Dass dieser Fehler so häufig begangen wird liegt wohl auch drin gegründet, dass der Begriff „natürlich“ gesellschaftlich im Allgemeinen als etwas positives, richtiges und erstrebenswertes verstanden wird und dass dieser Glaube beispielsweise auch von der Werbung ordentlich geschürt wird. Dies ist aber nicht grundsätzlich der Fall denn der Mensch hat sich in so vielen Bereichen von dem entfernt was man natürlich nennen könnte und findet das meist auch gut so dass es kaum aufrichtig sein kann, „Unnatürlichkeit“ als Argument zu verwenden. Insbesondere sind Beispiele in der Natur nicht als Rechtfertigung für ethische Entscheidungen geeignet da man dann eben alles was natürlich ist als korrekt betrachten müsste und alles unnatürliche abzulehnen hätte. Jeder Mensch tut viele unnatürliche Dinge und das ist oft auch gut für ihn. Praktisch unser gesamtes Essen ist nicht wirklich natürlich. Fast alles was wir heutzutage essen ist so gezüchtet dass es mehr Vitamine enthält und gesünder ist oder besser schmeckt. Brokkoli ist beispielsweise mal eine Blume gewesen. Wenn man dann aber trotzdem ohne weitere Begründung „unnatürlich“ als Argument verwendet ist das einfach widersprüchlich -und ein Argument ohne Widerspruchsfreiheit ist im Grund wertlos denn wer gleichzeitig A und nicht-A behauptet, der behauptet effektiv gar nichts.

Wenn man also Veganismus ablehnt weil er unnatürlich ist muss man auch die folgenden unnatürlichen Dinge ablehnen: Fahrräder, Kleidung, Essbesteck, Krankenhäuser, Seife, Menschenrechte, Bücher, Zahnpasta, Kondome, Musikinstrumente, Schwimmbäder, Internet, Toilettenpapier, Schulen, Heizung, Telefon, Hunde, Sport, Computer, Kameras, Haare schneiden. Lampen, Windeln, Sicherheitsgurte, Poster, Ethik, Brillen…

Hey Veganer, Der Mensch hat Reißzähne!
Hey Veganer, Tofuwurst ist Heuchelei