Studie: Fleischkonsum verursacht Psychokarnismie

Zahllose Spontandiagnostiker im Internet sind sich einig: Der Verzicht auf Fleisch hat verheerende Auswirkungen auf Körper und Psyche „dieser essgestörten Veganer“. Fleischverzicht sei nicht nur eine Wohlstandskrankheit, die erkennbar mangelernährt, blass und militant mache; er mache auch nervig und penetrant, wie man empirisch herausgefunden zu haben meint.

Doch wie nun in einer aufsehenerregenden Studie* (dieser hier) veröffentlicht wurde, steht gerade der Konsum von Tierprodukten, insbesondere von Fleisch, im Zusammenhang mit schweren psychischen Störungen.

Der Fachmann spricht dabei von „Psychokarnismie“.

der fachmannSpricht von Psychokarnismie: Der Fachmann

Symptome

Psychokarnismie äußert sich durch eine Reihe von Symptomen. So zeigen die Erkrankten in den meisten Fällen große Probleme in der Selbstwahrnehmung. Häufig halten sich die Betroffenen für das größte RaubTIER des Planten, paradoxerweise aber trotzdem nicht für ein TIER, von welchem man sich natürlich fundamental unterscheide, obgleich man „auch nur ein TIER“ sei. Dies zeigt sich beispielsweise auch darin, dass Psychokarnismatiker ihren Fleischkonsum oft mit dem von Löwen vergleichen, welche schließlich auch Fleisch „fräßen“. Versucht man jedoch,  auf sie einzugehen und ihre Überzeugungen und Formulierungen aufzugreifen, um beispielsweise anzuregen, dass sie doch weniger Fleisch „fressen“ könnten, fühlen die Betroffen sich nicht selten erheblich beleidigt, da man schließlich ein Mensch sei und nicht „fresse“ sondern doch wieder „esse“.psychokarnismie

Phobien und Angstzustände

Psychokarnismatiker erachten Menschen, die kein Fleisch konsumieren, als fremdartig und bedrohlich. Insbesondere die ihm beängstigend fremde Subspezies des „Veganers“ ruft meist besonders heftige Abwehrreaktionen hervor. Auch zeigen die Betroffenen häufig erhebliche Selbstzweifel, neigen zu Zwangshandlungen und fühlen sich gedrängt, sich selbst und anderen Personen immer wieder zu versichern, dass „Veganer auch keine besseren Menschen“ seien. Häufig murmeln die Erkrankten auch geradezu mantrisch wiederkehrende Phrasen vor sich hin. Das Äußern von Floskeln wie „Ich esse auch nur ganz wenig Fleisch!“ ist dabei besonders häufig zu beobachten. Man nimmt an, dass der Erkrankte sich damit auch selbst bestätigen und überzeugen möchte. Zur tatsächlich verzehrten Fleischmenge besteht dabei im Allgemeinen kein Zusammenhang. Besonders häufige Zwangshandlungen sind das stetige Wiederholen von aufgeschnappten Sätzen wie „Veganer essen meinem Essen das Essen weg.“ oder „Woran erkennt man einen Veganer?“ Diese werden meist von einem manischen Kichern und einem erwartungsschwangeren Gesichtsausdruck begleitet, was auch nach vielfachen Wiederholungen keine Abflachung in der Intensität zu zeigen scheint. Es könnte sich dabei um ein „Einfordern“ von Aufmerksamkeit handeln.

Auch geht Karnismie in der Regel mit diffusen Ängsten vor teils absurden Szenarien einher. (Selbst auch nur) „ganz wenig“ Fleisch zu essen, nimmt der Betroffene als erstrebenswert und positiv wahr. „Kein Fleisch“ zu essen, würde hingegen zu einem Zusammenbruch des Arbeitsmarktes und zur Verarmung ganzer Heerscharen von Metzgern führen. Im kuriosen Widerspruch steht dies zu der ebenfalls häufig getätigten Äußerung, dass Veganer eh nichts ändern könnten, da trotzdem weiterhin Fleisch produziert werde und das dann „halt jemand anders“ kaufe.

Bemerkenswert häufig ängstigen sich die Betroffenen vor unrealistischen Szenarien, welche sich selbst ausschließen. So ist eine verbreitete Phobie jene vor untoten Rindern. „Wenn man aufhört Tiere zu essen“ so wird von den Patienten oft panisch kauend gekeucht, „dann werden diese aussterben, weil ja keine gezüchtet werden.“ Gleichzeitig befürchtet man aber auch, von besagten Nutztieren überrannt zu werden, sollte man diese nicht selbstaufopferisch und gewissenhaft verzehren. Wohlgemerkt trotz der eigenen Aussage, dass Veganer ohnehin nichts ändern könnten. Wie das genau gleichzeitig funktioniert, wissen die Betroffenen nicht zu sagen und reagieren auf Nachfragen meist mit Themenwechsel oder Beleidigungen. Dabei zeigt sich häufig ebenfalls eine „innere Zerrissenheit“. In umfangreichen Studien zeigte sich, dass Betroffene gern und begeistert Begriffe wie „Öko-Terroristen“ oder „Salat-Nazis“ verwenden. In Experimenten konnte jedoch gezeigt werden, dass die Begeisterung für farbige Metaphern meist drastisch nachlässt, wenn solche auf sie selbst angewendet werden. Begriffe wie „Tiermörder“ konnten nur selten eine vergleichbare Euphorie auslösen.

Als besonders beunruhigend empfinden viele Betroffene dabei die Vorstellung einer Welt in der man etwas anderes isst, als Teile toter Tiere. Ein solches Leben können sich die meisten Patienten nicht vorstellen und reagieren dementsprechend verstört, panisch und oft auch aggressiv.

Kontradiktionen

Der Sinn für Ironie wird häufig schon in den Anfangsstadien der Erkrankung schwer in Mitleidenschaft gezogen. So sitzen die Patienten nicht selten an menschgemachten elektronischen Fernkommunikationsgeräten, um über diese mitzuteilen, dass unnatürliche Dinge wie der Veganismus abzulehnen seien. Während sie selbst das gewaltsame Töten von Tieren verursachen, empfinden sie jedoch gerade Veganer, welche dies verbal kritisieren, als „aggressiv“ und „gewaltbereit“.

Menschen die das hermetische Weltbild eines Psychokarnismatikers bedrohen, werden aufgrund einer konstruierten dichotomisierten Binnenlogik wahlweise nur als extrem oder inkonsequent wahrgenommen.

Setzt sich eine Person für den Veganismus ein, welche selbst (noch) nicht vegan lebt, gilt diese als inkonsequent und deshalb nicht ernstzunehmen. Setzt sich eine vegan lebende Person für den Veganismus ein, gilt diese als voreingenommen und deshalb nicht ernstzunehmen. Veganismus gilt dabei als Hype und ein Trend von Menschen ohne festen Standpunkt, gleichzeitig jedoch als quasireligiöser, dogmatischer Fanatismus. Wenn ein Veganer eine unpräzise Formulierung verwendet, wird dies als das Scheitern der gesamten veganen Überzeugung betrachtet. Achtet der Veganer hingegen darauf, präzise zu argumentieren, gilt er als fanatischer Erbsenzähler. Ein klassisches Beispiel ist dabei die sehr verbreite Plattitüde „Leben und leben lassen!“ Dabei wird meist darauf bestanden, das Gesagte NICHT so genau zu nehmen! Man meine natürlich nur Menschen. Im speziellen sich selbst.

vergurkt

Wahrnehmungsstörungen

Ein weiteres häufiges Symptom für eine Form der Psychokarnismie ist die Selbstwahrnehmung als eine medizinische Korifähe… Kohriph… Korri… Fachperson und das Empfinden von Freude und Befriedigung dabei, Veganern Symptome wie Fanatismus, Naivität und Dummheit zu diagnostizieren und dies unzweifelhaft auf Fleischmangel zurückführen. In der Regel „verschreibt“ der Psychokarnismatiker dann: „Ess mal ein ordentliches Steak! *lol*“

Von der Diagnose seiner eigenen Erkrankung fühlt er sich jedoch meist beleidigt und reagiert im Allgemeinen mit demonstrativer Empörung und zeigt in der Regel recht sterotype Verleugnungsstrategien. (DARÜBER MACHT MAN AUSSERDEM KEINE WITZE!!!) Dieses Symptom tritt allerdings meist akut auf und wird üblicherweise durch die Anwesenheit oder die Erwähnung von Veganern ausgelöst. In anderen Situationen zeigen Psychokarnismatiker hingegen meist nur geringes Interesse an gesunder Ernährung oder gar eine Abneigung gegen eine solche. Dies wird meist mit dem Verweis darauf, lieber „Spaß am Leben“ zu haben, da man „eh sterbe“ deutlich gemacht.

Eine weitere Divergenz tut sich auch darin auf, dass der Erkrankte oft der Überzeugung ist, dass man ohne die regemäßige Zufuhr von Fitaminen (F wie Fleisch) und nicht näher beschriebener, in Fleisch enthaltener „bestimmter Stoffe“ nicht überleben kann, und versuchen dies langjährigen gesunden Nicht-Fleischessern mit bemerkenswerter Selbstsicherheit klar zu machen. Ob dies einen Glauben an paranormale Erscheinungen bedingt und die Patienten in der Tat glauben mit Verstorben zu sprechen, muss in Folgestudien noch eindeutig geklärt werden. Es wird ein Zusammenhang mit der pauschalen verzerrten Wahrnehmung von Veganern als blass und kränklich vermutet.

Bisher ist zudem noch nicht abschließend geklärt, ob Psychokarnismie eine Folge des Fleischkonsums darstellt oder ob die die bestehende Erkrankung der Auslöser für den Rückfall in archaische Verhaltensweisen wie das Verzehren tierischer Körperteile darstellt.


*Werbebezeichnung

Quellen:

  1.  Sieht man doch!
  2. Weiß doch jeder!
  3.  Steht so im Internet!
  4.  Ich bin bin ganz fest davon überzeugt, dass das so ist!
  5.  Es bestätigt meine vorgefassten Überzeugungen und muss deshalb wahr sein!
  6.  Der Heilpraktiker auf der Grillparty der Freundin meines Großcousins hat das auch gesagt!
  7.  Wer anderer Meinung ist,  ist ein Hetzer und Lügner und Systemtroll und manipuliert und bösartig und hat wahrscheinlich nicht mal Kinder und eine Gebärmutter die automatisch dafür sorgt, dass man Recht hat und nicht kritisiert werden darf!
  8.  Veganer nerven!
Waldi süßsauer auf Reis
Dank Veganern: Endlich Opfer!